Traumatische Erlebnisse können tiefe Spuren in der Psyche eines Menschen hinterlassen. Diese Ereignisse, sei es ein Unfall, sexuelle Gewalt oder der Verlust eines geliebten Menschen, können zu erheblichen psychischen Belastungen führen, die das tägliche Leben beeinträchtigen. Psychotherapie bietet einen Weg zur Heilung und hilft Betroffenen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten um ein erfülltes Leben zu führen. In diesem Blogbeitrag gebe ich einen Überblick über die Grundlagen der Traumatherapie.
Was ist ein Trauma?
Ein Trauma ist eine seelische Verletzung, die durch ein Ereignis hervorgerufen wird, die von einer Person als potenziell lebensbedrohlich bewertet wurde, mit überwältigenden Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit verbunden war und daher nicht zeitgleich verarbeitet werden konnte.
Diese Erlebnisse können zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen, die durch Symptome wie Flashbacks, Albträume, Dissoziation, Angstzustände und emotionale Taubheit gekennzeichnet ist.
Das Auftreten und das Ausmaß der Langzeitfolgen einer PTBS sind beeinflusst durch
• die Art, Heftigkeit, Dauer, Häufigkeit, Wiederholung des Traumas
• den Zeitpunkt des Traumas
• die Resilienz der Person
• aktuell bestehende oder vorherige Stresssituationen
„Der Schlüssel zur Traumabewältigung ist nicht, das Trauma wieder zu erleben, sondern neue Erfahrungen im Körper zu schaffen.“
Dr. Peter A. Levine
Traumatherapeutische Ansätze
Generell gliedert sich eine Traumatherapie in drei Abschnitte, welche nicht immer chronologisch hintereinander ablaufen sondern individuell verschieden sind:
- Stabilisierung
- Traumaverarbeitung
- Weitere Therapieziele
In der Phase der Stabilisierung geht es darum, in der vertrauensvollen Beziehung zwischen Klient*in und Therapeut*in ein Sicherheitsgefühl herstellen zu können, mehr über die Hintergründe von Trauma zu erfahren, sich vom traumatischen Erleben distanzieren und sich selbst besser regulieren sowie an die eigenen Ressourcen andocken zu können.
In der Phase der Traumaverarbeitung geht es um das durcharbeiten des Traumas. Es gibt einige anerkannte traumatherapeutische Ansätze wie z.B. EMDR, Somatic Experiencing, TRE, KIP, Ego State Therapie, Neurofeedback, tiergestütze Therapie, Yoga. Ich selbst integriere in meine traumatherapeutische Arbeit die Arbeit mit inneren Anteilen, körpertherapeutische Elemente, Yoga und Methoden der bilateralen Traumaverarbeitung mittels Augenbewegungen.
In der dritten Phase geht es um weitere Themen und die Integration des Erlebten in die eigene Lebensgeschichte z.B. die Verarbeitung von Schuld und Scham, Trauerarbeit, Arbeit mit hinderlichen Glaubenssätzen, Angstbewältigung, Verwirklichung weiterer Lebensziele.
„Ich bin überzeugt davon, dass Trauma heilbar ist und dass der Heilungsprozess ein Katalysator für tief greifendes Erwachen sein kann – ein Türöffner für […] Transformation.“
Dr. Peter A. Levine
Was kann ich tun?
Wenn Sie selbst traumatisiert sind und Sie Ihren Alltag nicht mehr gut und mit Freude bewältigen können, dann empfehle ich Ihnen, rechtzeitig professionelle Hilfe aufzusuchen. Melden Sie sich gerne für ein Erstgespräch über das Kontaktformular für eine Beratung über weitere Hilfsmöglichkeiten oder einen therapeutischen Prozess bei mir. Für akute Notfälle empfehle ich Ihnen meinen Blogbeitrag Notfall – Was kann ich tun? zu besuchen. Dort finden Sie wichtige Notfallnummern und weiterführende Links.
„Traumata sind das Resultat der stärksten Kräfte, die der menschliche Körper aufzubieten vermag.“
Dr. Peter A. Levine
Einführung in die Traumatherapie
Sie sind selbst Pädagog:in oder Therapeut:in und haben Lust, mehr über die Hintergründe und traumatherapeutische Ansätze bei Trauma zu erfahren? Ich gebe mehrmals jährlich Seminare für die Therapie von Trauma online und in Hamburg.